Q // Qualitätsstandards
Unternehmen, die einen Schwerpunkt auf das Management ihrer ökologischen Verantwortung legen und die entsprechenden Leistungen erhöhen wollen, können das europäische Umweltmanagementsystem EMAS, auch bekannt als EU-Öko-Audit, einführen oder auf das internationale Pendant ISO 14001 zurückgreifen. Beides sind Normen, nach der Unternehmen ihre Umweltmanagementsysteme ganz oder für einzelne Betriebsstätten zertifizieren lassen können. Zudem gibt es speziell für den Veranstaltungs-Sektor einen eigenen Qualitätsstandard: die ISO 20121.
ISO 14001 Umweltmanagement
Die internationale Norm ISO 14001 ist die weltweit bedeutendste Vorgabe dessen, was ein “Umweltmanagement” in Unternehmen und anderen Organisationen beinhalten und leisten soll. Weltweit sind rund 300.000 Unternehmen und Organisationen jedweder Größe und Branche – vom kleinen Dienstleistungsbetrieb über große Industrieunternehmen bis hin zu staatlichen Behörden – nach ISO 14001 zertifiziert. In Deutschland haben rund 8.000 Organisationen ein Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 implementiert.
Die internationale Norm legt Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem fest, mit dem eine Organisation ihre Umweltleistung verbessern, rechtliche und sonstige Verpflichtungen erfüllen und Umweltziele erreichen kann. Die zentralen Elemente der ISO 14001 sind:
- Planung: Festlegung von Umweltzielen und entsprechenden Maßnahmen, Zuständigkeiten und Verfahrensweisen;
- Durchführung: Umsetzung der festgelegten Maßnahmen und Verfahrensweisen;
- Kontrolle: Überprüfung der Zuständigkeiten und Verfahrensweisen sowie der Maßnahmen im Hinblick auf die Umweltziele und die Umweltleitlinien (sog. „Umweltpolitik“) der Organisation;
- Verbesserung: Anpassung der Zuständigkeiten, Verfahren und Maßnahmen sowie ggf. auch der Umweltziele und Umweltleitlinien
Die ISO 14001 ist auf Organisationen jeder Art und Größe sowie auf unterschiedliche geografische, kulturelle, soziale oder ökologische Bedingungen anwendbar. Sie legt allerdings keine absoluten Anforderungen für die Umweltleistung fest. So können zwei Organisationen, die ähnliche Tätigkeiten ausüben, aber unterschiedliche Umweltleistung zeigen, dennoch beide die Anforderungen der ISO 14001 erfüllen.
EMAS
Genau wie die ISO 14001 ist auch EMAS anerkannt, eine größere Bedeutung hat aber dennoch die global verbreitete ISO 14001. Die ISO 14001 ist seit 2001 die Umweltmanagement-Basis von EMAS. Mit EMAS II wurden 2005 die Anforderungen an das Managementsystem wortgleich übernommen. Seitdem erfüllt eine EMAS-Organisation auch alle Anforderungen der ISO 14001, ist für alle Branchen und Betriebsgrößen offen und ist weltweit anwendbar.
EMAS ist die Kurzbezeichnung für das „Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung“ (Eco-Management and Audit Scheme). Es zielt auf Unternehmen und sonstige Organisationen, die Energie- und Materialeffizienz systematisch verbessern, schädliche Umweltwirkungen und umweltbezogene Risiken reduzieren sowie ihre Rechtssicherheit erhöhen wollen.
Wirtschaft und Umwelt müssen Hand in Hand gehen – und das können sie auch. Mit dem europäischen Umweltmanagementsystem EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) sind Unternehmen in der Lage, Ressourcen intelligent einzusparen. Aber EMAS kann noch viel mehr: EMAS-geprüfte Organisationen leisten einen wirksamen Beitrag zum Umweltschutz, sparen Kosten ein und zeigen gesellschaftliche Verantwortung. EMAS stellt sicher, dass alle Umweltaspekte von Energieverbrauch bis zu Abfall und Emissionen rechtssicher und transparent umgesetzt werden.
ISO 20121
Veranstaltungen sind, naturgemäß, mitunter im besonderen Fokus der Öffentlichkeit und von begrenzter Dauer. Sie haben sowohl positive als auch negative soziale, wirtschaftliche und umweltbezogene Auswirkungen. Diese internationale Norm wurde erstellt, um Einzelpersonen und Organisationen bei der Verbesserung der Nachhaltigkeit ihrer veranstaltungsbezogenen Tätigkeiten behilflich zu sein.
Diese Norm ist auf alle Arten und Größen von Organisationen anwendbar, die in die Ausgestaltung und Ausrichtung von Veranstaltungen einbezogen sind, und berücksichtigt unterschiedliche geographische, kulturelle und soziale Bedingungen. Zugleich hält es Organisationen dazu an, ihre Beziehung zur und Auswirkung auf die Gesellschaft sowie die gesellschaftlichen Erwartungen an Veranstaltungen zu berücksichtigen.
Eine Managementsystemnorm stellt für eine Organisation eine Herausforderung dar, ihre Verfahren und ihre Betrachtungsweise dahingehend zu verbessern, eine ständige Leistungsverbesserung zu erreichen und ermöglicht der Organisation die Flexibilität, kreativer mit der Erbringung veranstaltungsbezogener Tätigkeiten umzugehen, ohne von der eigentlichen Zielsetzung dieser Veranstaltung abzuweichen.
Diese Internationale Norm sollte flexibel angewandt werden und wird Organisationen, die sich mit nachhaltiger Entwicklung noch nicht förmlich beschäftigt haben, in die Lage versetzen, damit zu beginnen, ein nachhaltiges Veranstaltungsmanagementsystem einzuführen. Organisationen mit schon vorhandenen Managementsystemen werden in der Lage sein, die Anforderungen dieser internationalen Norm in ihre schon vorhandenen Systeme zu integrieren. Alle Organisationen werden aus dem Prozess der kontinuierlichen Verbesserung im Laufe der Zeit profitieren.
Alle drei Qualitätsstandards haben folgendes gemeinsam: der Erfolg der Systeme hängt von der Verpflichtung aller Ebenen und Funktionen, insbesondere des Leitungsgremiums, ab. Um erfolgreich zu sein, müssen diese Managementsysteme flexibel gehandhabt werden und in alle erforderlichen Prozesse eingebunden sein, und nicht lediglich als „Zusatzkomponente“ wahrgenommen zu werden. Für eine größtmögliche Leistungsfähigkeit muss sich sein Einfluss sowohl auf die gesamte Wertschöpfungskette als auch auf die identifizierten Anspruchsträger erstrecken.
Bei Rückfragen zu den verschiedenen Qualitätsstandards und deren Anwendung in der Eventwirtschaft steht unser Partner 2bdifferent sehr gerne zur Verfügung: www.2bdifferent.de