Interview mit Eventwide Berlin

Als Eventwide Berlin habt Ihr die Teilnehmer von MEET GERMANY mit Eurem kreativen, gemütlichen und dennoch hygienekonformen Mobiliar überrascht. Wir haben hier ein fantastisches Feedback von den Fachbesuchern erhalten.

Erzählt doch mal etwas über Euch: Wer und was verbirgt sich hinter Eventwide? Wie lange gibt es Euch schon? Wie groß seid Ihr? Wer ist Eure Zielgruppe und wer ist sie?

Eventwide besteht seit 2003 und entspringt ursprünglich aus dem Bereich der Filmausstattung bzw. dem Filmrequisitenverleih. Der Gründer und Chefdesigner Paul Kozak entwickelte damals die Bar White im Modulsystem, welche auch heute noch zum absoluten Standard unseres Sortiments gehört. Passend zur Bar brauchte es dann auch Barhocker – zu Barhockern dann aber auch Stehtische und so entwickelte sich nach und nach die Basis unseres Mietmöbelsystems. Seit 2008 wird Eventwide International als Franchise-Unternehmen geführt und im Jahr 2010 eröffnete Bodo Haas Eventwide Berlin. Bodo hat vorher bereits viele Jahre am Stammsitz in Wien gearbeitet und das Franchisesystem mit entwickelt – kannte sich also hervorragend aus. Ich, Henning von Elm, kam dann 2015 dazu und leite nun als Prokurist den Standort Berlin mit aktuell vier Angestellten und kümmere mich viel um Vertrieb und Marketing – also auch das Netzwerken u.a. bei Meet Germany. Unsere Kunden stammen größtenteils aus den Bereichen Catering, Agentur und Location – aber natürlich auch Verbände, öffentliche Anstalten sowie Eventabteilungen großer und mittelständischer Wirtschaftsunternehmen zählen zu unserem Kundenkreis.

Besonders überrascht haben uns diese kreativen Formen und die Gestaltung Eurer Möbel. Ist es tatsächlich so, Ihr entwerft Euer Event- und Mietmöbel-System selber?

Ja, genau. Dabei ist die Unterscheidung zwischen Franchisegeber und uns als Franchisenehmer aber ganz wichtig. Denn die Weiterentwicklung des Möbelsystem ist zunächst die originäre Aufgabe des Franchisegebers. Da wir uns allerdings mehr als eine große Familie als ein Zusammenschluss von wirtschaftlichen Individuen betrachten, arbeiten wir natürlich stets gemeinsam an neuen Produkten und Innovationen. Und wenn es um Sonderbauten oder Sonderanfertigungen für Kunden oder einzelne Projekte geht, liegt die Entwicklung auch manchmal vollständig in unserer Hand. So haben wir bspw. für einen großen Kongress im Februar akkubasierte Lade-Stehtische entwickelt – natürlich auf Basis der bestehenden Komponenten.

Wie kommt Ihr auf die Ideen?

Zum einen geht es grundsätzlich um Formensprache und das große Ganze. Es gab einen Trend weg von Kunstleder und hin zu stofflichen Bezügen für Polster. Oder auch die Formgebung im Bereich Lounge hat sich geändert – also das ästhetische Empfinden unserer Kunden und deren Auftraggeber. Diese Trends nehmen wir auf und lassen sie in die Weiterentwicklung der einzelnen Komponenten und Produkte einfließen. Aber auch ganz konkrete Anforderungen von unseren Kunden nehmen wir auf und versuchen diese umzusetzen. Und nicht zuletzt haben wir bspw. in Berlin einen Innovationsprozess, an dem jeder Mitarbeiter teilhaben soll. Dann gibt es neben uns noch viele weitere Standorte in Europa – bspw. in London, München oder der Schweiz – auch hier werden Trends und Anforderungen aufgenommen und an das Team in Wien kommuniziert.

Habt Ihr eine hauseigene Tischlerei?

Unser Möbelsystem besteht im Grunde genommen aus drei Werkstoffen. Zum einen bildet die Edelstahlkomponenten die Basis für nahezu sämtliche Produkte – sprich das Gestell eines Stehtisches, eines Stuhls, eines Barelementes usw. Dieses wird in unserer eigenen Werkstatt in Polen gefertigt. Die Polster für Stühle, Barhocker oder bspw. die neuen Loungen der Serie Franzy produzierte eine Partnerwerkstatt in Bratislava und die Tischplatten sowie Fronten für Buffets und Bars lassen wir bei einem Tischler am jeweiligen Standort fertigen – in Berlin bspw. bei der Fa. Horatec. Die einzelnen Komponenten werden dann bei uns am Standort in Berlin durch unser eigenes Team mit Stellfüssen, Häken usw. ergänzt und schlussendlich auch final montiert – das ist echte Handarbeit und garantiert dadurch ein Höchstmaß an Qualität.

Setzt Ihr auch individuelle Wünsche um?

Sehr gerne sogar – wir versuchen dabei stets die Basis unseres bestehenden Möbelsystems zu nutzen, um möglichst kosteneffizient und nachhaltig operieren zu können. Das Beispiel des Lade-Stehtischs ist dafür sehr gut geeignet. Herausforderung war, dass es in der Arena Treptow im Prinzip keine im Boden liegen Ports für Strom gibt – aber es gleichzeitig Möglichkeiten für die Besucher zum Laden der mobilen Endgeräte geben sollte. Ergo musste eine akkubasierte Lösung her. Wir haben dazu unser Stehtischgestell nebst Edelstahlwanne genutzt, mit Akkus versehen und Tischplatten mit Kabeldurchführungen ergänzt. Die Investition belief sich somit ausschließlich auf Akkus nebst Kabeln sowie die Montage.

Noch einfacher ist die Anpassung unserer Möbel an das gewünschte Kunden- oder Event-CI. Da Gestelle und Tischplatte/Front nicht fix mit einander verbunden sind, können die verhältnismäßig günstigen Komponenten – die Tischplatten – auf Kundenwunsch in sämtlichen Farben produziert werden. So gibt es mittlerweile rote für die Sparkasse, gelbe für DHL und blaue für die IBB.

Im nächsten Jahr lautet unser Jahresmotto: „Nachhaltigkeit ist das neue NORMAL! Wie wichtig ist Euch das Thema Nachhaltigkeit?“

Nachhaltigkeit ist elementarer Bestandteil unserer DNA und ist in unserer Philosophie sowie Strategie fest verankert. Seit vielen Jahren schon neutralisieren wir durch Aufforstungsprogramme unvermeidbare Emissionen (bis Scope 2 sowie teils Scope 3), subventionieren und fördern Jobräder, versuchen Beruf und Familie für alle vereinbar zu machen, nutzen nachhaltige und ökologische Reinigungsmittel, unterstützen soziale Projekte und Organisationen uvm. Seit zwei Jahren haben wir ein nachhaltiges Management System implementiert und befinden uns seither in einem kontinuierlichem Verbesserungsprozess, welcher durch jährliche Audits überprüft wird. Das war uns sehr wichtig, um Transparenz in unsere Bemühungen zu bekommen und zu zeigen, dass wir nicht nur von Nachhaltigkeit sprechen, sondern auch so handeln – und zwar in allen Bereichen unseres Unternehmens.

Ein dickes Plus ist natürlich unser Möbelsystem sowie die eigene Produktion. Zum einen produzieren wir ausschließlich in Deutschland, Österreich sowie deren Anrainerstaaten und zum anderen sind die Komponenten sehr hochwertig und langlebig. Die Edelstahlgestelle der ersten Stunde sind auch immer noch in unserem Bestand; also bereits seit über 10 Jahren! Gleiches gilt für viele Polster und Loungen. Die hochwertigen Materialien haben eine lange Lebensdauer, welche durch regelmäßige und umfassende Pflege sowie der Möglichkeiten der Reparatur nochmals verlängert wird.

Wie geht Ihr mit dem Thema Corona um? Was sind Eure Learnings aus den letzten Monaten?

Die Learnings sind sehr umfassend und vielschichtig!

Als aller Erstes folgten pragmatische Dinge – wir haben uns den Arbeitsschutz angesehen und ein eigenes Infektionsschutzkonzept entwickelt und implementiert.  Daraus folgte natürlich auch die Umstellung auf Telearbeit soweit möglich. Dazu haben wir Microsoft Teams integriert und unsere gesamte Kommunikation und Ordnerstruktur umorganisiert. Nach all dem folgte Demut und die Erkenntnis, dass wir trotz Versuchungen unser eigenes Wachstum nicht ins unermessliche treiben dürfen. Die Risikoeinschätzung von Bodo war da goldrichtig. 2019 war ein herausragend gutes Jahr für uns – auch 2020 begann wahnsinnig gut. Und dennoch haben wir unser Lager, Personal und die Bestände nur in kleinem Umfang erweitert. Das hilft uns in der aktuellen Situation natürlich sehr.

Wie unterstützt Ihr unsere Community in puncto Hygienevorgaben bei Events?

Zum einen versuchen wir durch unser Infektionsschutzkonzept die eigene Handlungsfähigkeit zu garantieren. Durch ständiges Tragen der Maske, wechseln von Handschuhen usw. können wir auch vor Ort unseren Beitrag zur Hygiene leisten. Für unser Buffetsystem gibt es natürlich auch einen Spuckschutz. Darüber hinaus bleiben wir stets aktuell informiert, welche Auflagen bezüglich des Mindestabstands, maximaler Personenanzahl etc. von Amtswegen vorherrschen.   

Warum habt Ihr so aktiv und mit so viel Leidenschaft und Ideenreichtum unser neues Format „MEET THE CHANGE“ unterstützt?

Es ist wichtig zu zeigen, dass Veranstaltungen möglich sind und wie diese aktuell aussehen können. Es herrscht viel Verunsicherung – diese müssen wir allen Beteiligten nehmen. Wir (alle Akteure der Veranstaltungswirtschaft) sind Profis und wissen behördliche Auflagen und Richtlinien umzusetzen. Das ist ja auch nichts Neues – diese gab es ja auch schon vorher – bspw. die Mindestbreite eines Fluchtweges oder die maximal zugelassen Anzahl von Teilnehmern in geschlossenen Räumen usw.

Welche Botschaft möchtet Ihr dem Markt mitgeben?

Wir müssen jetzt mutig sein und gemeinsam Lösungen finden, um weiterhin Veranstaltungen durchzuführen. Und wir sind gern Teil der Lösung.

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